1825

Ludwig I. wird König von Bayern und verändert als eine der ersten Amtshandlungen die Schreibweise von "Baiern" zur heutigen Form. In Russland wird Nikolaus I. Zar und schlägt die Dekabristen-Revolte blutig nieder. Ägyptische Truppen des Osmanischen Reiches erobern Tripolis auf der Peloponnes und richten unter der christlichen Bevölkerung ein Massaker an.

Überraschenderweise wählt der Kongress in den USA den unterlegenen Adams statt des Wahlsiegers Jackson zum Präsidenten.

In Südamerika wird Bolivien unabhängig von Spanien während Uruguay seine Unabhängigkeit von Brasilien erhält. Brasilien selbst wird von Portugal anerkannt.

In Cheshunt, England wird die erste Einschienenbahn in Betrieb genommen. Zwischen Stockton und Darlington verkehrt Stevensons Lokomotive auf der ersten regulären Bahnstrecke der Welt.

Die Februar- oder Halliflut kostet 800 Menschen das Leben. Weite Teile von Sylt werden weggerissen, das nördliche Jytland wird zur Insel. Im November gibt es eine noch höhere Sturmflut in Dänemark. Bei einem Erdbeben in der Stadt Blida verlieren 7.000 Menschen das Leben.

Die Sinfonie steht noch immer unter dem Eindruck von Beethovens Neunter. In der Ouvertüre geht der Weg deutlich in Richtung Romantik.

In Wien arbeitet Beethoven an einer weiteren Sinfonie die jedoch Fragment blieb. Immerhin wäre es ein sehr gutes Werk geworden.

Deutschland hat einige vielversprechende frühromantische Komponisten. Neuling Burgmüller schreibt eine großartige frühromantische Ouvertüre. Auch Fesca reiht sich in die Gruppe großer  Ouvertürenschreiber ein. Spohr bewegt sich allmählich ebenfalls verstärkt auf die Romantik zu. Ganz ausgezeichnet ist Mendelssohns Ouvertüre, der den größten Schritt hin zur Romantik unternimmt. Im Bereich der konzertanten Sinfonie kann Carl einen reizenden Beitrag leisten.

Böhmen hat endlich wieder fähige Komponisten. Mit Skroup gibt es einen fähigen Ouvertürenschreiber. Kalliwoda debütiert mit einer beeindruckenden Sinfonie.

In Italien finden wir die beiden neuen Größen Bellini und Donizetti mit Wegen fort von Rossini. Zingarelli ist definitiv ein Mann des 18. Jahrhunderts auch wenn seine Sinfonien durchaus reiz haben.

Frankreich kann Rossini in Paris begrüßen der jedoch allmählich seinen Zauber zu verlieren scheint. Boieldieu schreibt eine seiner besseren Ouvertüren.

In England beeindruckt der junge Liszt mit einer Oper. Czernys Ouvrtüre ist eine großes Werk im Stile Beethovens. Hummel bleibt weiterhin ein beachtlicher Komponist.

Im Osten finden wir einen ungewöhnlichen Neuling. Alyabiev ist mehr als nur ein Fingerzeig in Richtung Romantik. Kurpinski kann noch einmal eine ordentliche Ouvertüre vorweisen. In Malta gibt es mit Galea einen weiteren hörenswerten Komponisten.

Komponist

Katalog / Werk

Sätze

Info

Alyabiev

Ouvertüre

 

ca. 10‘ / Zur Opera-vaudeville Tri desyatki ili Novoye dvukhdnevnoye priklyucheniye (Pisarev) The Three Tens

UA 19.11. / 1.12.1825, Moskau, Bolschoi

Auber

g-moll

Ouvertüre

 

ca. 7’ / Zur Opera comique Le Macon (Scribe, Delavigne)

UA 3.5.1825, Paris, Feydeau

Beethoven

Nr. 10

Es-Dur

Andante-Allegro-Andante

ca. 16’ / 1822-25 / Fragment

Bellini

Ouvertüre

 

ca. 8’ / Zur Opera semiseria Adelson e Salvini (Tottola nach Delamarre)

UA2.1825, Neapel San Sebastiani Konservatorium

Boieldieu

D-Dur

Ouvertüre

Moderato

ca. 7’ / zur Opera Comique La dame blanche (Scribe nach Scott)

UA 10.12.1825, Paris, Feydeau

Burgmüller

Op. 5

f-moll

Ouvertüre

Adagio gratioso-Allegro agitato

ca. 12’ / Dionys

Carl

Sinf. Conc.

 

ca. 16’ / ca. 1825

Flöte, Waldhorn

Czerny

Op. 1 / Op. 142

c-moll

Ouvertüre

 

um 1825

Donizetti

Ouvertüre

 

ca. 7’ / Zum Dramma Alahor in Granata (M.A.)

UA 7.1.1826, Palermo, Carolino

Fesca

Op. 41

D-Dur

Ouvertüre

Andante-Allegro molto assai

ca. 7’ / 1. Hälfte 1825

 

Op. 43

C-Dur

Ouvertüre

Andante-Allegro vivace

ca. 8’ / 2. Hälfte 1825

Galea

 

 

ca. 9’ / um 1825

Pastorale

Hummel

Op. 101

B-Dur

Ouvertüre

Allegro con brio

ca. 6’ ( um 1825

Kalliwoda

Nr..1 / Op. 7

f-moll

Largo-Allegro / Adagio non troppo / Menuetto: Allegro assai / Finale: Allegro molto

ca. 27’

UA 12.1825, Prag

Kurpinski

Ouvertüre

 

ca. 6’ / Zur Kantate Polonez Witaj Kròlu (Osinski und Grzymala)

UA 9-6-1825, Warschau

Liszt

L476

D-Dur

Ouvertüre

(Langsam)-Presto

ca. 7’ / Zur Oper Don Sanche ou le chateau d’amour (Théaulon und de Rance)

UA 1825, Manchester

 

L476

Entre’acte

 

ca. 1’ / Zur Oper Don Sanche ou le chateau d’amour (Théaulon und de Rance)

UA 1825, Manchester

 

L476

Introduction

 

ca. 8’ / Zur Oper Don Sanche ou le chateau d’amour (Théaulon und de Rance)

UA 1825, Manchester

Marschner

Ouvertüre

 

Ca. 6’ / Zum Liederspiel Die Wiener in Berlin (Holte)

UA 24.8.1825, Dresden, am linkischen Bade

Mendelssohn

Op. 10

E-Dur

Ouvertüre

Molto allegro vivace

ca. 6’ ( 1824-25 / Die Hochzeit des Camacho (Voigt nach Cervantes Don Quixote)

UA 29.4.1827, Schauspielhaus, Berlin

Potter

d-moll

Sinf. Conc.

 

Ca. 14‘

Piano, Violine, Cello, Kontrabass

Reicha

Nr. 1

D-Dur

Kammersin.

Adagio-Allegro / Adagio / Minuetto: Allegro / Finale: Allegro vivace

ca. 35’

Rossini

Ouvertüre

 

ca. 7‘ /zum dramma giocoso  Il viaggio di Reims ossia l’albergo del giglio d’oro (Balocchi nach Stael Corinne ou l’Italia)

UA 19.1.1825, Teater Italien, Paris

Skroup

Op. 1

Ouvertüre

 

ca. 7‘ / zum Singspiel Dratenik (Chmelensky)

UA 2.2.1826, Hof, Prag

Spohr

Op. 75

h-moll

Ouvertüre

Andante-Allegro-Andante

ca. 6‘ / zum Schauspiel Macbeth (Shakespear)

 

WoO 3

D-Dur

Marsch

Tempo di marzia-Trio

ca. 5‘ / Festmarsch

Vaccaj

Ouvertüre

 

ca. 3‘ / Zur Oper Giuliette e Romeo (Romani nach Scevola und da Porto)

UA 31.12.1825, Teatro alla Canobbiana, Mailand

Zingarelli

D-Dur

Sostenuto-Allegro

ca. 6‘ / um 1825

 

Es-Dur

Larghetto / Allegro moderato

ca. 6‘ / um 1825

 

e-moll

 

ca. 8‘ / um 1825