1854

Der Krimkrieg wird zur Auseinandersetzung der europäischen Großmächte. Nach einem Ultimatum erklären Frankreich und Großbritannien Rußland den Krieg und landen auf der Halbinsel. Österreich zwingt Rußland die besteten Fürstentümer Walachai und Moldau zu räumen und besetzt diese selbst. Die Belagerung Sewastopols beginnt.

Herzog Karl III. von Parma wird auf offener Straße niedergestochen.

Das Kansas- und Nebraska-Territorium werden Bestandteile der USA, dadurch wird das Missouri-Abkommen zur Eindämmung der Sklaverei jenseits des 36. Beritegrades teilweise hinfällig.

Unter militärichen Druck der USA unterzeichnet Japan die Konvetion von Kanagawa. Das Land öffnet sich dem Westen.

Borseuil und Meucci beschreiben bzw. erfinden das Telefon. Pacini entdeckt der Erreger der Cholera. Kaiser Franz Joseph I. von Österreich heiratet die 16-jährige Elisabeth von Wittelsbach. Pius IX. dogmatisiert die "unbefleckte Empfängnis".  Mehrere Choleraepidemien wüten in München, Chicago und London mit insgesamt 2500 Toten. Schwere Schiffskatastrophen (Tayleur, City of Glasgow, Arctic und Johanne) fordern rund 1400 Menschenleben.

Beachtliche Werke werden in diesem Jahr geschrieben.

Suppe hält die Ehre der Österreicher hoch. Altmeister Czerny lässt nochmals Beethoven hochleben.

In Deutschland bleibt Wagner in der Ouvertüre das Maß aller Dinge. Mit Liszt hat er einen kongenialen Protagonisten der immer beliebteren Form der sinfonischen Dichtung an seiner Seite. Allerdings sind auch die Ouvertüre von E Franck und E von Sachsen Coburg sehr bemerkenswet.

Smetana gelingt ein sehr beachtliches sinfonisches Debut und scheint eine böhmische Renaissance in der Musik einzuleiten.

Verdi hält heuer sein Niveau des Vorjahres und kann überzeugen.

In Frankreich ist Gounod ein vielversprechender Neuling. Der zugewanderte Meyerbeer ist nun einer der stärksten Vertreter der romantischen Ouvertüre in Paris.

Skandinavien wird vom hervorragenden Södermann vertreten. Un Polens Moniuszko bleibt der eifrigste Komponist seines Landes.

In den USA können sich mit Bristow und Fry zwei Tonsetzer im internationalen Spitzenfeld halten.

Komponist

Katalog / Werk

Sätze

Info

Bristow

Nr. 2 / Op. 24

d-moll

Allegro appassionato / Allegretto / Adagio / Allegro agitato-Grandioso-l’istesso tempo

Julien

Czerny

Nr. 6

g-moll

Andante maestoso-Allegro con brio / Andante un poco sotenuto / Scherzo-Trio / Finale

ca. 33’

Fetis

Ouvertüre

 

 

Franck E

Op. 21

G-Dur

Ouvertüre

Allegro molto vivace

ca. 8‘

Römischer Carneval

Fry

Sinf. Poem

 

ca. 13’

Niagara

Gounod

Ouvertüre

 

Zur Oper La Nonne sanglade (Scribe und Delavigne nach Lewis The Monk)

UA 18.10.1854, Opera, Paris

Joachim

Op. 7

Ouvertüre

 

Ca. 16‘

Henry IV

Lachner

Es-Dur

Andante-Allegro maestoso-Un poco meno mosso

12‘ / 22.2.

Festouvertüre

Liszt

S98

Sinf. Poem

 

ca. 11’ / 1853-1854

Orpheus

UA 10.11.1854, Weimar

 

S101

Sinf. Poem

 

ca. 19’ / 1853-54

Festklänge

UA 9.11.1854, Weimar

 

Sinf. Poem

 

ca. 16‘ / 1848-1854

Les Préludes (nach Lamartine Meditationes poetiques)

UA 23.2.1854, Weimar

 

S112/113

Sinf. Poem

 

ca. 13’ / 1849-1854

Tasso. Lamento e Trionfo

UA 19.4.1854, Weimar

Meyerbeer

Ballet

Waltz / Chanson de Cavalerie / Gebet

ca. 7’ / Zur Opera Comique L’Etoile du Nord (Scribe)

UA 16.2.1854, Opera Comique, Salle Favart, Paris

 

Entr’acte

 

ca. 2’ / Zur Opera Comique L’Etoile du Nord (Scribe) / Akt II

UA 16.2.1854, Opera Comique, Salle Favart, Paris

 

Ouvertüre

 

ca. 9’ / Zur Opera Comique L’Etoile du Nord (Scribe)

UA 16.2.1854, Opera Comique, Salle Favart, Paris

Moniuszko

Ouvertüre

 

ca. 7’ / Zur Oper Kochanka Hetmanska

Sachsen-Coburg E v

Ouvertüre

 

Santa Chiara

Smetana

J 59

E-Dur

Allegro vivace / Largo maestoso / Scherzo : Allegro vivo / Finale : Allegro non troppo ma energico

Ca. 45’

Slavostni

Söderman

Ouvertüre

 

ca. 7‘ / Zur komischen Oper Zohrab (Friedrich)

UA 19.4.1854, Göteborg

Suppe

Ouvertüre

 

ca. 9‘ / Zum Künstler-Lebensbild Mozart (Wolmuth)

UA 23.9.1854, Theater an der Wien, Wien

Wagner

Vorspiel

 

ca. 4’ / 28.6.-1.9.1854 / Zur Oper Die Walküre (Wagner)

UA 26.12.1862, Theater an der Wien, Wien