Der siebenjährige Krieg tobt mit unverminderter Härte. Preußen gerät durch die schweren Verluste an Menschenleben in den vergangenen Jahren in die Defensive und muss überwiegend schwere Niederlagen einstecken (Kay, Kundersdorf) und entgeht nur durch die Uneinigkeit der verbündeten Russen und Österreicher der kompletten Vernichtung, da der Zug in das offenstehende Berlin unterbleibt. Auch zur See muss Preußen gegen Schweden eine Niederlage einstecken. Die mit Preußen verbündeten Verbände in Hannover unterliegen zwar den Franzosen in der Schlacht bei Bergen können aber das französische Heer in der Schlacht bei Minden nahezu vernichten. Die Briten schlagen unterdessen die Franzosen entscheidend in der Seeschlacht von Quilberon.
In den Kolonien müssen die Franzosen entscheidende Niederlagen hinnehmen und befinden sich überall auf dem Rückzug. Nacheinander gehen Guadeloupe, Fort Ticonderoga, Fort Niagara und v.a. Quebec verloren.
Ferdinand VI. von Spanien stirbt, Karl III., vormals König der beider Sizilien übernimmt und setzt aufgeklärte Reformen durch. Auf Timor haben die Portugiesen durch die Cailaco-Rebellion einen schweren Stand.
Im siamesisch-birmanischen Krieg dringen die Birmanen rasch in Siam vor und erobern zahlreiche Städte. China zerschlägt nach langen Kämpfen das Reich der Oiraten.
Portugal verbietet den Jesuitenorden wegen des Verdachts der Verwicklung in ein Attentat auf König Joseph I.
Die Sinfonie setzt ihren Siegeszug fort und hat seine Hauptzentren in Mannheim und Wien, die weltweit stilprägend werden. Die reine Streichersinfonie wird immer mehr zur Ausnahme, Bläser werden nun häufiger in langsamen Sätzen verwendet. Die dreisätzige Sinfonie bleibt noch die hauptsächliche Form.
Österreich hat seinen eigenen Stil gefunden. Altmeister Wagenseil in Wien ist mit seinen hervorragenden Sinfonien ebenso an der Entwicklung beteiligt wie der noch junge Ordonez, der die wohl innovativsten Werke der frühen Wiener Klassik schreibt. Ebenfalls hervorragend sind die Werke des Salzburgers L Mozart, der v.a. mit seinen sehr modernen Kopfthemen überrascht. Gut sind auch L Hoffmann und J Haydn.
Mit Brixi kann sich Böhmen, welches einige starke Komponisten hervorbringen sollte, sehr deutlich positionieren.
In Deutschland ist das Zentrum Mannheim, dessen Stil derzeit der maßgebende ist. Außergewöhnlich und nicht nur nach dem Urteil seiner Zeitgenossen der beste Sinfoniker seiner Zeit ist Fils der bereits im darauffolgenden Jahr verstarb wodurch zwei der wesentlichen Mannheimer Komponisten noch relativ jung das Zeitliche segnen. Welche Entwicklungsmöglichkeiten dem Mannheimer Stil dadurch entgangen sind lässt sich nicht ermessen. Mit Richter ist aber ein weiterer Pionier der Mannheimer Schule noch aktiv und verlässt endgültig seinen eher strengen Stil. Telemann kann sich zumindest im Kreis der jungen Komponisten behaupten. Viele deutsche Komponisten werden wir im Ausland treffen.
In Italien ist Gassmann weiterhin erfolgreich aktiv und pflegt eine italienisierte Form der Wiener Klassik. Der "Sassone" Hasse schreibt heuer ebenfalls für Italien und bietet uns eine ungewohnt schroffe Ouvertüre. Ein junger Komponist und Sohn eines berühmten Vaters demonstriert erstmals sein Können und zeigt sich gut mit dem Mannheimer Stil vertraut, den er italienisch zu gewanden versteht: JC Bach. Unter den Einheimischen kann sich GB Sammartini nach einigen Jahren der Stagnation wieder neu erfinden. Hierbei mag der Mannheimer Einfluss durchaus seine Wirkung gezeitigt haben. Jedenfalls sind seine Orchestersinfonien mit Bläsern von übersprudelnder Leichtigkeit. Tessarini bietet uns von altbacken bis herausragend alle Schattierungen seines kompositorischen Könnens. Traetta kann sich sehr routiniert über den Durchschnitt erheben. Auch Galuppi zeigt, dass er zu den besonderen italienischen Komponisten gehört. Gut sind außerdem Duni und Ruge mit seiner etwas zahmen "Tempesta".
Ein Mannheimer in Frankreich ist ein weiterer deutscher Export. Becks Sinfonien sind ausgesprochen zwiespältig, da man den Eindruck hat, er traue sich nicht so recht seinen Weg zu gehen. In der ersten Sinfonie seine Op. 2 verschafft er uns aber einen deutlichen Einblick auf seinen ureigenen Stil, der eine ziemlich radikale Weiterentwicklung des Mannheimer Stils darstellt. In den meisten anderen zügelt er sich noch sehr.
In England veröffentlicht Abel seine ersten Sinfonien und wird damit sogleich einer der bedeutendsten Kulturträger des Mannheimer Stils im Ausland. Bemerkenswert ist, wie er englische Melodien in den Mannheimer Stil einfließen lässt.
Von einem namentlich bisher noch unbekannten Komponisten stammt eine sehr ansehnliche Weihachtssinfonie die in Polen gefunden wurde.
Sinfonien |
Overtüren, Sinfonias, Introduzioni, Entre‘actes |
Sinfonie Concertanti |
Partien, Scherzandi |
Divertimenti, Notturni, Cassattionen |
Sonstiges |
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45 |
11 |
0 |
0 |
0 |
1 |
||||||
Dur |
Moll |
Dur |
Moll |
Dur |
Moll |
Dur |
Moll |
Dur |
Moll |
Dur |
Mull |
Komponist |
Katalog / Werk |
Sätze |
Info |
Incipit |
Abel |
Op. 1,1 B-Dur |
Allegro di molto / Andante / Allegro |
ca. 9‘ / ca. 1759 / Hummel (VI Symphonies: 1759) Str / 2O / 2H |
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|
Op. 1,2 / KnaA 2 C-Dur |
Allegro assai / Andante / Allegro |
ca. 10‘ / ca. 1759/ Hummel (VI Symphonies: 1759) Str / 2O / 2H |
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|
Op. 1,3 D-Dur |
Allegro / Andantino / Allegretto |
ca. 8‘ / ca. 1759/ Hummel (VI Symphonies: 1759) Str / 2O / 2H |
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Op. 1,4 Es-Dur |
Allegro assai / Andantino / Tempo di Menuetto |
ca. 8’ / ca. 1759/ Hummel (VI Symphonies: 1759) Str / 2O / 2H |
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|
Op. 1,5 F-Dur |
Allegro di molto / Andantino / Allegretto |
ca. 6’ / ca. 1759/ Hummel (VI Symphonies: 1759) Str / 2O / 2H |
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|
Op. 1,6 G-Dur |
Allegro assai / Andantino / Menuet |
ca. 7’ / ca. 1759/ Hummel (VI Symphonies: 1759) Str / 2O / 2H |
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Anonymus |
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Allegro / Andante / Allegro con moto |
ca. 8‘ / ca. 1759 da Natvitate |
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Bach JC |
D11 / T 277,4 D-Dur Ouvertüre |
Allegro con spirito / Andante / Allegro assai |
ca. 6’ / Gli Ucellatori att. Gassmann UA 2.1759 |
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Beck |
Ca 30 D-Dur |
Allegro / Andante / Minuetto / Presto |
ca. 13’ / vor 1760 Str / 2O / 2H |
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Ca 34 / Op. 10,2 D-Dur |
Allegro / Andante / Presto |
ca. 7’ / vor 1760 / Vernier (Sei sinfonie da vari autori: 1760) Str |
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Ca 7 / Op. 2,1 D-Dur |
Allegro assai / Andante grazioso / Presto |
ca. 11‘ / ca. 1759 / La Chevardière (Six Simphonies : 1760) / Br 1775 Str / 2H |
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Ca 8 / Op. 2,2 g-moll |
Andante moderato / Andante / Presto |
ca. 12‘ / ca. 1759/ La Chevardière (Six Simphonies : 1760) / Br 1775 Str |
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Ca 9 / Op. 2,3 A-Dur |
Allegro moderato / Andantino / Presto |
ca. 13‘ / ca. 1759/ La Chevardière (Six Simphonies : 1760) / Br 1775 Str |
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Ca 10 / Op. 2,4 Es-Dur |
Allegro / Adagio / Presto |
ca. 10‘ / ca. 1759/ La Chevardière (Six Simphonies : 1760) / Br 1775 Str |
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Ca 11 / Op. 2,5 D-Dur |
Allegro / Andante / Presto |
ca. 10‘ / ca. 1759/ La Chevardière (Six Simphonies : 1760) / Br 1775 Str / 2H |
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|
Ca 12 / Op. 2,6 G-Dur |
Allegro assai / Andantino / Presto |
ca. 12‘ / ca. 1759/ La Chevardière (Six Simphonies : 1760) / Br 1775 Str |
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Brixi |
X / 1 D-Dur |
Allegro assai / Andante / Presto |
vor 1760 Str / 2Fl |
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Duni |
D-Dur Ouvertüre |
Allegro assai / k.A. / k.A. |
ca. 3’ / Zum Oratorium Giuseppe riconosciuto UA 8.12.1759 |
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Fils |
C4 C-Dur |
Allegro molto / Andante / Menuett / Presto |
ca. 14’ / ca. 1754-1760 / Hummel |
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Es3 / Op. 2,6 Es-Dur |
Allegro / Andante / Menuett / Presto |
ca. 14’ / ca. 1754-1760 / Huberty (1760) / Br 1766 Str / 2F o. O / 2H |
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|
g1a / Op. 2,2 g-moll |
Allegro / Andante / Allegro assai |
ca. 13’ / ca. 1754-1760 / Huberty (1760) Str / 2H |
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|
g1b / Op. 2,2 g-moll |
Allegro / Andante / Minue / Allegro assai |
ca. 15’ / ca. 1754-1760 / Huberty (1760) Str / 2H |
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D-Dur |
Allegro / Andante / Menuett / Allegro |
ca. 15’ / ca. 1754-1760 |
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A1 A-Dur |
Allegro / Andante / Menuett / Prestissimo |
ca. 14’ / ca. 1754-1760 / Chevardière (Symphonie périodique No. 2) att. : J.C. Bach Str / 2F / 2H |
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Es7 Es-Dur |
Allegro / Larghetto / Menuetto / Presto |
ca. 15’ / ca. 1754-1760 / Bremner (Period Overture: 1767) / Huberty (No. 8) att. Graaf Str / 2O / 2H |
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Es6 Es-Dur |
Allegro non tanto / Andante / Allegro |
ca. 14’ / ca. 1754-1760 / Bremner (Overture No. 4: 1763) / Cevardière (Symphonie périodique) / Br 1766 att.: J. Stamitz Str / 2Fl / 2H |
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C1 / Op. 1,3 C-Dur |
Allegro molto / Andante / Presto |
vor 1760 / Huberty (1760) Str |
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D1 D-Dur |
Allegro assai / Andante / Minuetto-Trio / Allegro |
ca. 13‘ / ca. 1754-1760 / Br 1768 (J. Stamitz) att.: JG Graun, J Stamitz Str / 2F / 2H |
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G1 G-Dur |
Allegro / Andante / Menuetto-Trio / Allegro ma non troppo |
Ca. 15‘ Att: Müller Chevardiere Symph. Periodique No. 8 Br 1766 Str / 2Fl / 2H |
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Gassmann |
H 123 D-Dur Ouvertüre |
Allegro assai / Allegretto / Allegro |
ca. 5‘ / Zur Opera seria Gli uccellatori (Goldoni) UA Karneval 1759, Teatro San Moise, Venedig Str / 2O / 2H |
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Galuppi |
Ouvertüre |
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ca. 5‘ / Zum dramma per musica La Clemenza di Tito (Metastasio) UA 26.12.1759, Teatro Regio, Turin |
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Haydn J |
Hob I 2 / Nr. 4 C-Dur |
Allegro / Andante / Finale: Presto |
ca. 9’ / ca. 1757-1759 / Venier (Sinfonie da vari autori: 1764) Str / 2O / 2H |
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|
Hob I 18 / Nr. 3 G-Dur |
Andante moderato / Allegro molto / Tempi di Menuett |
ca. 16’ / ca. 1757-1759 / Br 1766 Str / 2O / 2H |
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Hofmann L |
F2 / F4 F-Dur |
Allegro molto-Andante / Menuett / Presto |
ca. 13’ / vor 1760 Str / 2O |
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Mozart L |
F5 F-Dur |
Allegro / Andante / Menuet-Trio / Allegro |
ca. 16’ / vor 1760 Str (/ 2H) |
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G14 G-Dur |
Allegro moderato / Adagio / Presto assai |
ca. 9’ / Ende 1750er Str |
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D13 D-Dur |
Allegro / Menuet-Trio / Allegro |
ca. 7’ / ca. 1750-60 Non è bello quello che è bello mà quello che piace Str / 2H |
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Ordonez |
B2 B-Dur |
Allegro / Andante / Menuetto-Quartetto-Menuetto / Presto |
ca. 13’ / Ende 1750er Str / 2O / 2H |
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F12 f-moll |
Allegro moderato / Andantino scherzante / Menuetto-Trio-Menuetto / Finale |
ca. 13’ / Ende 1750er Str |
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Richter |
Nr. 67 / A1 / Op. 4,5 A-Dur |
Allegro con brio / Andante poco / Allegro |
ca. 9’ / vor 1760 / Hummel (1764) Str / 2O / 2H |
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Nr. 2 / C2 / Op. 2,3 C-Dur |
Allegro con spirito / Andantino / Presto ma non troppo |
Ca. 11’ / sp. 1759 Str / 2O / 2H |
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|
Nr. 16 / G1 / Op. 2,5 G-Dur |
Allegro con brio / Andantino / Allegro |
Ca. 8’ / sp. 1759 Str / 2O / 2H |
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Ruge |
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Con spirito / Andantino a mezza voce / La Tempesta: Allegro ma non presto |
ca. 12’ La Tempete suivie la calme |
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Sammartini GB |
JC 122 g-moll Ouvertüre |
(Allegro) |
Gerusaleme sconoscente ingrate UA 9.3.1759, San Fedele, Mailand Str / 2O / 2H |
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|
JC 123 Es-Dur Ouvertüre |
(Allegro) |
ca. 2’ / L’addolorata Divina Madre UA 8.4.1759, San Fedele, Mailand Str / 2O / 2H |
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JC 17 D-Dur |
Spiritoso assai / Andante pianissimo / Presto |
ca. 10’ / ca. 1759 Str / 2O / 2H |
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|
JC 30 Es-Dur |
Allegro / Andante / Allegro assai |
ca. 9’ / ca. 1759 Str / 2O / 2H |
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Telemann |
TWV 6:4 a-moll Introduct. |
Traurig |
ca. 1’ / Der Messias / Teil I UA 29.3.1759 |
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TWV 6:4 Introduct- |
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ca. 3‘ / Der Messias / Teil II UA 29.3.1759 |
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Traetta |
D-Dur Ouvertüre |
Maestoso / Andante espressivo / Allegro |
ca. 6‘ / Zur Opera seria Ippolito ed Aricia (Metastasio) UA 9.5.1759, Teatro Duvale, Parma |
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Suite |
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ca. 20‘ / Zur Opera seria Ippolito ed Aricia (Metastasio) UA 9.5.1759, Teatro Duvale, Parma |
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D-Dur Ouvertüre |
Allegro / Andante alla francese / Presto |
ca. 6’ / Zum dramma giocoso Buova d’Antona (Goldoni) UA 1750, Florenz? |
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Vanhal |
C3 C-Dur |
Allegro con spirito / Andante / Presto |
ca. 11’ / vor 1760? Str / 2O (II: F) / 2H (2Tr / Pk) |
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G2 G-Dur |
Allegro / Andante / Minuetto-Trio / Presto |
ca. 17’ / vor 1760? / Br 1774 Str / 2O / 2H (II: Str) |
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Wagenseil |
WV 413 / G2 G-Dur |
Allegro di molto / Largo / Tempi di Minuetto |
ca. 11‘ / vor 1760 / Br 1766 und 1774 Str / 2O |
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WV 432 / A10 A-Dur |
Con spirito / Allegretto sempre piano / Con spirit |
ca. 9’ / vor 1760 Str / 2O |
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WV 393 / E1 / Op. 13,3 E-Dur |
Allegro / Andante molto / Minuetto |
ca. 10’ / vor 1760 / Vernier (Sei Sinfonie) / Br 1762 Str / 2F o. O |
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WV 421 / A3 A-Dur |
Allegro / Andante / Allegro assai |
ca. 6’ / vor 1760 / Vernier (VI Sinfonie da vari autori) Str / 2O / 2H |
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